FAQ

Der ökologische Fußabdruck wird durch den Vergleich von Ressourcenverbrauch und Abfallproduktion ermittelt. Dabei wird erstens die Landfläche berücksichtigt, die benötigt wird, um die natürlichen Ressourcen, die wir nutzen, zu produzieren sowie zweitens die Fläche, die erforderlich ist, um die produzierten Abfälle zu absorbieren. Durch die Messung dieser Faktoren entsteht ein umfassendes Bild der Umweltauswirkungen unserer Gesellschaft. Die genaue Berechnung des ökologischen Fußabdrucks Luxemburgs wird in der LIST-Studie (link) ausführlich erklärt. 

Umherauszufinden, wie nachhaltig man im Vergleich zum Durchschnittsbürger lebtkann man seinen eigenen ökologischen Fußabdruck berechnen!

https://www.footprintcalculator.org/home/en

Die GFN-Methode verwendet globale Durchschnittswerte, um die graue Energie von Importen und Exporten zu berechnen. Jedoch ist Luxemburg ein strukturell sehr besonderes Land. Es handelt sich um ein kleines Land mit einer geringen, aber bedeutenden Anzahl an exportierenden Industrien. Im Vergleich zu anderen Ländern exportiert Luxemburg einen deutlich höheren Anteil seiner Produkte, deren Herstellung Luxemburg angerechnet wird, obwohl sie nicht in Luxemburg verbraucht werden. Das Gleiche trifft auf den verhältnismäßig großen Dienstleistungsbereich zu. Daneben gibt es in Luxemburg einen hohen Transitverkehr sowie einen erheblichen „Tank- und Alkoholtourismus“. Zudem muss den mehr als 200.000 täglichen Grenzgänger  Rechnung getragen werden. Ähnlich wie die industrielle Produktion und die Dienstleistungen wird dieser Konsum Luxemburg vollständig angerechnet. Aufgrund dieser zahlreichen Faktoren stellt die Gesamtstatistik des GFN kein genaues Bild des ökologischen Fußabdrucks Luxemburgs dar. 

In skandinavischen Ländern ist das Umweltbewusstsein stark kulturell verankert; sie legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und sind z. B. bekannt für nachhaltige Forstwirtschaft. Auch in der Nutzung erneuerbarer Energien wie Wasserkraft, Windkraft und Biomasse sind sie führend. Mit einem Durchschnitt von 4,0 Planeten haben sie zudem einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck als Luxemburg. Der Unterschied ist zu einem Teil durch die oben genannten Besonderheiten Luxemburgs zu erklären. Dennoch liegen auch diese Länder fast einen ganzen Planeten über dem europäischen Durchschnitt. Dies ist auf einen ähnlich hohen Lebensstandard und ein ähnliches Konsumniveau wie in Luxemburg zurückzuführen. 

Die Initiative „One Planet Luxembourg“ wirbt für eine umweltschonende wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Die folgende Grafik zeigt, wie wir dieses Ziel erreichen können. Der CSDD hat die Abfallproduktion Luxemburgs in sieben Konsumbereiche aufgeteilt, um den Fortschritt in den jeweiligen Bereichen zu überwachen und zu messen. Für jeden dieser Bereiche wurden Vorschläge erarbeitet, wie der Konsum reduziert werden kann. Es ist wichtig, dass diese Vorschläge von politischen Entscheidungsträgern, der Industrie und den BürgerInnen wahrgenommen werden. Nur so können wir zu einer Welt gelangen, in der Luxemburg einen ökologischen Fußabdruck von nur einem Planeten hat. Mit der Initiative „One Planet Luxembourg“ könnte Luxemburg langfristig zum ersten Land mit einem hohen HDI und einem niedrigen ökologischen Fußabdruck werden. Dadurch könnte es zum Vorbild für andere Länder werden.